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Therapieziele

In unserem Restaurant

Therapieziele  bei Essstörungen

1. Heraustreten aus der Polarität von Überanpassung und Rebellion in Richtung auf eine gesunde und beziehungsförderliche Autonomie (d.h. sie wird nicht auf Kosten anderer durchgesetzt).

2. Normalisierung des Essverhaltens innerhalb eines Zeitraumes von etwa zwei Jahren.

3. Entwicklung eines Selbstkonzeptes mit positiven Selbstreferenzen (das sich nicht ausschließlich oder hauptsächlich auf Äußerlichkeiten bezieht: Ich bin liebenswert).

4. Gewicht bewegt sich in den Normalbereich und verliert die überwertige Bedeutung. Magersüchtige erreichen den Normalgewichtsbereich möglichst während der stationären Behandlung, bei esssüchtig Übergewichtigen ist eher ein langsames Abnehmen angezeigt, das sich ohne spezielle Diät auch nach der stationären Entlassung fortsetzt. Zeitraum für die Normalisierung im Umgang mit dem eigenen Gewicht: ca. 2 bis 5 Jahre.

5. Heraustreten aus den Extremen (z.B. Schwanken zwischen Größen- und Minderwertigkeitswahn), Mut zur Mitte.

6. Erfahrung von Beziehung als sinnvoll, freudegebend und entlastend. Heraustreten aus dem Stress, anderen ein falsches Bild von sich selbst vorzuspielen, um zu gefallen.

7. Bereitschaft zu einem längerfristigen Engagement für die eigene Gesundheit, z.B. zu einem kontinuierlichen Besuch von Selbsthilfegruppen nach der stationären Behandlung (aus unserer Sicht mindestens für zwei Jahre dringend empfehlenswert) und/oder zu einer ambulanten Weiterbetreuung.

8. Sinnbezogenes Verständnis für die Hintergründe der eigenen Erkrankung. D.h. die Fragerichtung wechselt von: „Warum musste ich diese unangenehme Erkrankung bekommen", in Richtung auf: „Wozu könnte es gut sein, dass ich diese Erkrankung entwickelt habe und wie kann ich auf die zugrundeliegenden Themen sinnvoller reagieren".

9. Sinnvolle Entwicklungen im Bereich der beruflichen und familiären Identität, sowie der Verankerung in Partnerbeziehungen.

Nachsorge
Wir gehen davon aus, dass die stationäre Intervention nur ein erster Schritt in einem längerfristigen Gesundungsprozess ist. Wir legen daher besonderen Wert darauf, dass unsere PatientInnen rechtzeitig die Zeit nach der Entlassung vorplanen und unrealistische Zeitvorstellungen bezogen auf den Heilungsprozess abbauen.

In der Regel gehören eine längerfristige ambulante Psychotherapie oder eine Nachbetreuung durch spezifische Beratungsstellen und der kontinuierliche Besuch von Selbsthilfegruppen für einen Zeitraum von etwa 2 Jahren in die Zeit nach der Entlassung.